Jagdbare Tiere

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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jagdbare Tiere. Zusätzlich zu dem heute bejagten Wild kamen im Mittelalter inzwischen ausgerottete Arten wie Waldpferd (equus silvaticus, Vorfahr unserer Kaltblüter; wird noch im 15. Jh. im Deutschordensland erwähnt), Auerochse (Ur; in Deutschland durch Habitatverlust infolge der Binnenrodung und durch Bejagung bis zum 11. Jh. fast augerottet, der letzte bayerische Ur (Auerochs) soll 1470 erlegt worden sein, ein letztes Exemplar osteuropäischer Bestände verendete 1627 in Polen), Wisent (von West nach Ost fortschreitend bis zum 16. Jh. verschwunden), Wolf und Bär. Zur Hohen Jagd, die den hohen Herren (dem König, den Fürsten und der hohen Geistlichkeit) vorbehalten war, zählten – neben den vorgenannten vier – Hirsch, Steinbock, Gämse, Reh und Wildschwein; Auerhahn, Stein- und Seeadler; zuweilen auch Luchs, Reiher, Kranich, Trappen und Fasan. (Letzterer war wohl von Kreuzfahrern in Europa ausgewildert worden, die im Orient die Fasanenjagd schätzengelernt hatten; bis dahin war er im Abendland nur als Zuchttier bekannt.) Das restliche wilde Getier – vierbeinig oder geflügelt – zählte zum Niederwild und wurde fast ausnahmslos bejagt, allen voran Hasen, Kaninchen, Füchse, Marder, Dachse, Siebenschläfer, Murmeltiere, Biber (wegen seines schuppigen Schwanzes den Kaltblütern zugerechnet), Fischotter, Wildkatze, Eichhörnchen und Wiesel, Wildgänse, Wildenten, Schwäne, Rebhühner, Ringel-, Turtel- und Hohltauben, Schnepfen, Blässhühner, Möwen, Drosseln (Krammetsvögel) usf.

Erlegte man ein Wild nicht, um sich eines Nahrungskonkurrenten oder eines Feindes der Haustiere zu entledigen, so um sein Fleisch, Blut und Fett zu gewinnen, wegen des Fells, der Federn oder des Hornes, nicht zuletzt auch wegen des Lustgewinns und der Mehrung männlichen Ansehens oder der Trophäen wegen (z.B. Stirnwaffen, Zähne, Federn), und letztlich wegen bestimmter Organe, die für magische und medizinische Zwecke gebraucht wurden.

(s. Jagd; Bär, Biber, Fuchs, Gämse, Hase, Hirsch, Kaninchen, Reh, Siebenschläfer, Steinbock, Ur (Auerochs), Wale, Wisent, Wölfe)

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