Jiddisch

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Jiddisch oder Judendeutsch hieß die Sprache, die sich bis zum Ende des 14. Jh. unter aschkenasischen Juden an Rhein, Mosel, Main und Donau entwickelte. Das Westjiddische vermischte hebräische und aramäische mit ital., frz. und vor allem dt. Vokabeln, die etwa Dreiviertel des Wortschatzes stellten und dem Mitteldeutschen und Bayrischen, nicht jedoch dem Ndd. und Hochalemannischen entlehnt waren. Das westjiddische Sprachgebiet umfasste die deutschsprachigen Länder Mitteleuropas, die Niederlande, Oberitalien, Ungarn und die Tschechoslowakei. Ostjiddisch war die Sprache, die unter den nach Westrußland, Litauen, Polen, und Rumänien ausgewanderten Aschkenasim entstand.

Jiddisch wurde von Anfang an mit dem hebräischen Alphabet und von rechts nach links geschrieben. Der älteste jiddische Text ist der Dukus Horant (1382), eine Bearbeitung der Kudrunsage. Das Jiddische ist u.a. durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet: Diphthongierung von mhd. i, u, iu (min – mayn; hus – hoys; liute – layt); Monophthongierung von mhd. ie, uo, üe (rieme – rimen; guot – gut; grüene – grin); Entrundung (Entlabialisierung) (tiutsch – taitsh; jüde – Yid; groezer – greser); Rundung und Hebung von mhd. a (har – hor); Wegfall eines auslautenden Vokals (Apokope) (site – zayt).

Als Merkwürdigkeit sei die Anholter-Moyländer Fassung des Kräuterbuchs von Johann Hartlieb genannt, deren Text stellenweise in hebräische Schriftzeichen übertragen worden ist. Der unbekannte Schreiber hat sich weder des Hebräischen noch des Jiddischen bedient, sondern einer Art des Deutschen in hebräischen Schriftzeichen. Er wollte wahrscheinlich “das im Anholter-Moyländer Kräuterbuch enthaltene medizinische Wissen jüdischen Rezipienten mit jiddischer Muttersprache zugänglich machen.” (J. Schumacher/M. Gutschow bei Martin, Michael).

(s. Jüdische Sprache, Hebräisch)

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