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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Johann von Posilge (um 1340 – 1405; Posilge oder Pusilie war ein Dorf bei Marienburg in Westpreußen). An biographischen Daten ist nur bekannt, dass er 1376 Pfarrer in Deutsch Eylau, später in Ladekopp war, dass er als Offizial des Bistums von Pomesanien in Riesenburg gedient hat und mehrere Male vor Gericht als Schiedsrichter aufgetreten ist.
Um die Wende des 14. zum 15. Jh. verfasste er in lateinischer Prosa eine “Chronik des Preußenlandes”, deren Original verschollen ist und die nur mehr in deutschen Fassungen existiert. Er handelt darin, abweichend von früheren Chronisten, nur von der eigenen Gegenwart und der jüngsten Vergangenheit, also über die Zeit von 1360 bis vor 1405 (von Fortsetzung späterer Bearbeiter abgesehen). Als Quellen benutzt er Annalen und amtliche Dokumente des Deutschritterordens sowie zeitgenössische Berichte aus entfernten Gebieten wie Böhmen, Ungarn oder der Schweiz. Im Mittelpunkt stehen jedoch die Ordens- und Landesgeschichte, besonders die Auseinandersetzungen des Deutschen Ordens mit Litauern, Polen und Russen.
