Jordanus Ruffus

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Jordanus Ruffus (Giordano Ruffo oder Rosso, gest. nach 1256). Oberreichsstallmeister (Imperialis Marescalcus maior) und Vertrauter Kaiser Friedrichs II., veröffentlichte gegen 1250 die pferdeheilkundliche Schrift “Maresacalcia equorum” (“De cura equorum”, “De medicina Equorum”), in die außer überkommenem hippiatrischen Wissen (vor allem aus dem “Corpus Hippiatricorum Graecorum” und aus arab. Quellen) eigene Erfahrungen und Erkenntnisse des Kaisers eingingen. Das Werk weist Ruffus als guten Beobachter, versierten, undogmatischen Praktiker und bewanderten Literaturkenner aus. Es ist gegliedert in Hippologie (Gestüterei), Hippiatrie (Pferdeheilkunde) und Pferdebeurteilung. Er äußert sich eingehend zu Diagnostik und Behandlung der Lahmheiten, differenziert nach Sitz und Verlauf, und verwendet Namen, die z.T. heute noch geläufig sind (spat/sparvinus). Seine Bemerkungen zu Rotz (ciamurro), Rheumatismus, angeborene Fehlbildungen, Zäumung und Sitz des Gebisses haben noch für heutige Leser Bestand. Die Ursachen fast aller Krankheiten sieht er gemäß der Säftelehre in überflüssigen, schlechten Säften. Obwohl die Schrift in zahlreichen lat. und volkssprachlichen Fassungen verbreitet war, blieb ihre unmittelbare Wirkung eher gering: zu groß war der Einfluss antiker Schriften und okkulter Gepflogenheiten.

(s. tierheilkundliche Fachschriften, Tierheilkunde)

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