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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Klarissen (Ordo Sanctae Clarae, OSCl; Ordo Sancti Francisci Pauperes Clarissae). Der zweite Orden des Franz von Assisi, gegründet in S. Maria von Portiuncula am 18./19. März 1212, anlässlich der Einkleidung Klaras durch den Ordensgründer. Klara zog noch im gleichen Jahr mit mehreren gleichgesinnten Frauen in ein Anwesen bei der Kirche des hl. Damian in der Nähe von Assisi (“Arme Frauen von S. Damiano”). Die erste, von Franziskus selbst erlassene formula vitae ist verloren gegangen. (Sie dürfte, da nach dem 4. Laterankonzil von 1215 religiöse Gemeinschaften die Regel eines approbierten Ordens anzunehmen hatten, auf der Benediktregel aufgebaut gewesen sein.) Regel II, absolute Besitzlosigkeit obenanstellend, stammte von Klara und wurde 1228 durch Gregor IX. bestätigt, nachdem schon Innozenz III. (1198-1216) dem Orden ein Privilegium paupertatis zugestanden hatte. Zwei Tage vor Klaras Tod hat auch Innozenz IV. Klaras Armutsregel anerkannt. Eine V. Regel, bestätigt von Urban IV. (1261-64), erlaubte ihren Anhängerinnen (Urbanistinnen; Ordo S. Clarae regulae Urbani IV., OSCClUrb) den klösterlichen Gemeinbesitz. Die V. Regel wurde von den meisten Klarissenklöstern angenommen, nur S. Damian und einige wenige Klöster befolgten auch weiterhin die Regel Klaras. – Die Klarissen verbreiteten sich außer in Italien beonders in Deutschland und in Böhmen. Soweit sie der Regel des S.-Damian-Ordens anhingen, sorgten Franziskanermönche für die cura monialium; im übrigen konnte mit Seelsorge und Visitation jeder erprobte und einschlägig erfahrene Priester betraut werden.
(s. Franziskaner, Klara von Assisi)
