Kleiner Finger

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Kleiner Finger (mhd. orvinger; lat. digitus minimus {= kleinster Finger}, dig. auricularis {= Ohrfinger}). Der an der ellenseitigen Handkante gelegene letzte, nach dem Daumen zweitkleinste und schwächste Finger der menschlichen Hand. Er sollte nach mittelalterliche Aberglauben als zur Magie und zur Weissagung befähigen. Er galt als vom besten Herzblut durchflossen, weswegen ein Blutstropfen aus dem (rechten) Kleinen Finger für zauberische Praktiken und zum Besiegeln eines Paktes mit dem Teufel geeignet war. Bei Nasenbluten sollte man einen Kl. F. mit einem Faden umbinden. Die Geste des Vorstreckens der geballten Hand mit abgespreiztem Zeige- und Kleinem Finger (mano cornuta = gehörnte Hand) sollte den Bösen Blick unwirksam machen, Dämonen abschrecken und Unglück verhindern. Der Name Ohrfinger rührt daher, dass man schon immer mit dem Fingernagel des Kleinen Fingers den Gehörgang zu reinigen pflegte.

Das Sprichwort “Gibt man dem Teufel den Kleinen Finger, so nimmt er die ganze Hand” dürfte wohl auf den für Hexen obligatorischen Teufelspakt zurückgehen.

(s. Hand)

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