Krötenstein

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Krötenstein (mhd. krotenstein; lat. lapis bufonis, bufonites; bei Albertus Magnus: borax; bei K. v. Megenberg: botrax, beides zurückgehend auf grch./lat. batrachites = Frosch). Ma. Gelehrte wussten von einem wundertätigen “lapis in capite bufonis”, der den Edelsteinen zugerechnet wurde und den man gewinnen konnte, indem man eine alte Kröte auf ein purpurrotes Tuch setzte und so lange mit einer gelben Astgabel niederdrückte, bis sie den Stein ausspie.

Konrad v. Megenberg unterscheidet weiße Steine von besserer und dunkle von minderer Qualität. Er stellt fest: “Wer den stein also gantz verschlindet in eim essen dem durchgehet er alles sein ingeweyd / und reiniget in von aller bösen unsauberkeit / und wen er den menschen inwendig geheilt so geht er auß im.” Als Amulett getragen oder in einem Fingerring gefasst schützte der Stein vor Unglück, Vergiftung, Schadenzauber und vielen Krankheiten, vor allem aber zeigte er die Nähe von Gift an, indem er zu schwitzen begann.

Als “Krötensteine” angesehene Materialien waren Donnerkeile (prähistorische Steinwerkzeuge oder versteinerte Belemnitenschalen), auch versteinerte urweltliche Seeigel (Echenit) oder die Zähne fossiler Fische (Placodus, Lepidotus), die wegen ihres schwarzen Glanzes an Krötenaugen gemahnten.

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