Lippoldsberg (Kloster)

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Lippoldsberg. Erzbischof Liupold von Mainz (1051 – 59) gründete auf einem von der Abtei Corvey erworbenen Stück Land an der oberen Weser den Ort Liupoldesberg und baute eine erste Holzkirche zu Ehren des hl. Chrisogonos. Liupolds Nachfolger Siegfried ersetzte um 1080 den Holzbau durch eine dem hl. Georg geweihte Steinkirche. Bald darauf stiftete Erzbischof Ruthard (1088-1109) ein nördl. an die Kirche angegliedertes Nonnenkloster, das rasch erblühte und ebenso wie die Kirche schon bald zu klein war. Der 1139 für das Kloster eingesetzte tatkräftige Propst Gunther von Halberstadt, der sich auf die Einkünfte von Klostergütern in 190 Orten stützen konnte, unternahm etwa 1142/51 den Neubau von Kloster und Kirche. Im Spätmittelalter geriet das Kloster in wirtschaftl. und geistigen Abschwung und wurde mit der Einführung der Reformation in Hessen 1526 aufgelöst.

Bemerkenswert ist – wegen ihrer einheitlichen Entstehung und wegen ihres ausgezeichneten Erhaltungszustands – die Lippoldsberger Klosterkirche St. Georg, die als erster Großbau Hessens, Thüringens, Niedersachsens und Engerns vollständig auf Wölbung angelegt war. Der Bau ist der Stilepoche der Hochromanik zuzuordnen; er repräsentiert auf geradezu klassische Weise den Typ einer dreischiffigen Gewölbebasilika im gebundenen System, mit westl. Turmpaar (von dem nur der südl. Turm erhalten ist), einem Langhaus aus drei Jochen und einem zwischen den Turmunterbauten gelegenen Schmaljoch (in diesem und dem ersten Joch befinden sich eine ebenerdige Säulenhalle und eine darüberliegende Nonnenempore), mit quadratischer Vierung und quadratischen Flügeln des Querbaus, basilikalem Chor über quadratischem Grundriss und drei halbrunden Apsiden. Die Bauornamentik ist eher schlicht und bleibt ganz der Raumwirkung untergeordnet.

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