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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Lobenzweig, Hans (maister Hansen Lobenczweig von Riedlingen; ~1420 – ?). Über seine Lebensumstände ist nichts bekannt, außer dass er aus dem schwäbischen Riedlingen stammt, sich im Sommersemester 1445 an der Wiener Universität eingeschrieben hat und sich als Übersetzer lat. Prosa-Texte betätigte. Von ihm war ein Traumbuch (“trawmpuech”) im Umlauf, das sich auf geradezu wissenschaftlicher Weise mit der Entstehung der Träume im Zusammenhang mit der Persönlichkeit des Träumers – Geschlecht, Alter, Stand, Beruf – auseinandersetzt. Lobenzweig wollte sein Buch ausdrücklich als Handbuch für die medizin. Diagnostik verstanden wissen. In seine Prognostik bezog er astronomische und astrologische Betrachtungen sowie die Jahres- und Tageszeit, die Konstitutionen- und Säftelehre sowie die Körperhaltung die Durchblutung des Schlafenden ein. Zudem unterschied er zwischen gottgesandten Wahrträumen und Einflüsterungen böser Geister.
Das “Traumbuch” Lobenzweigs beruhte auf dem “Thesaurus occultus” eines Pascalis Romanus (Priester, 12. Jh.), den er gekürzt und in Form eines Meister-Schüler-Dialogs gekleidet hatte (~ 1450). Zu Beginn des Zwiegesprächs lässt er den Schüler seinen Lehrer fragen, was denn aus den Träumen zu erfahren sei und erhält als Antwort: “Das leben und den tod, armuet und reichtumb, kranckhait und gesunthait, laid und frewd, sig und flucht”.
