Lohnarbeit

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Lohnarbeit. Lohnarbeiter (mercenarii; s.a. Hilfsarbeiter) erscheinen schon im Frühmittelalter im Fronhofs- und Bauwesen. Sie erbrachten gegen einen festgesetzten Geldbetrag (merces) eine bestimmte Arbeit. Bemessungsgrundlage war die Arbeitszeit (Tagelohn) oder die Arbeitsleistung (Stücklohn). Die zunehmende Bautätigkeit, wachsende Erz- und Salzerzeugung sowie das Aufkommen von Sonderkulturen auf dem Land ließ die Bedeutung der Lohnarbeit bis zum Spätmittelalter deutlich anwachsen. Um 1250 erhielt ein Arbeiter bis zu 19 Pfennig Wochenlohn, davon benötigte er täglich 1 Pfennig zur Verköstigung. In Mecklenburg verdiente im Jahre 1283 ein Fuhrmann bis zu 12 Mark p.a. In Braunschweig verdiente um 1300 ein gelernter Handwerker täglich 11 Pf. In Bamberg erhielt ein Meister bei den Zimmerleuten, Steinmetzen, Dachdeckern und Maurern anno 1328 täglich 22 Heller im Sommer und 18 Heller im Winter. Ein Geselle kam auf 14 – 16 Heller, ein Hilfsarbeiter auf 8 – 10 Heller. In Nürnberg erhielten 1389 die zu Fuß kämpfenden Söldner einen Wochensold von 30 Regensburger Pfennig. Der Tageslohn ungelernter Bauarbeiter hielt sich in Nürnberg während der 2. Hälfte des 15. Jh. gleichbleibend bei 12 – 14 Pfennigen. Im gleichen Zeitraum stieg der Tageslohn der Nürnberger Zimmergesellen von 17 auf 24 Pfennige. (Jeweils auf den Sommer bezogen; der Winterlohn war ca. 4 Pf. niedriger.) Insgesamt dürften Tagelöhner von ihrem Verdienst die Grundbedürfnisse knapp gedeckt haben können.

Zu nennen sind hier auch städt. Bedienstete, Schullehrer, Geistliche und Amtleute, die von ihrem Jahreslohn und Zuwendung von Naturalien lebten. (Ein Ratsschreiber in Mecklenburg verdiente im Jahre 1259 sechs Mark p.a.) Stadtärzte konnten neben ihrem Jahresgehalt noch Honorar entsprechend ihrer Leistung in Rechnung stellen.

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