Nider, Johannes

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Nider, Johannes (um 1380 – 1438; auch Nyder, Niderus). In Isny (Allgäu) geboren, vermutlich 1402 in das Colmarer Dominikanerkloster eingetreten, studierte an den Ordensschulen von Köln und Wien, promovierte zum Mag. Theol., wurde 1428 Prior des Nürnberger Dominikanerklosters und 1429 Vikar der reformierten Klöster seiner Ordensprovinz. 1431-34 stand er dem Baseler Dominikanerkloster als Prior und der oberdeutschen Ordensprovinz als Generalvikar vor und nahm er als führendes Mitglied am Basler Konzil teil. Seit 1435 lehrte er wieder in Wien und amtete dort 1436 als Dekan der theol. Fakultät. Zwei Jahre später starb er auf einer Visitationsreise in Nürnberg und wurde im dortigen Haus seines Ordens beigesetzt.

Sein Hauptanlegen, dem zahlreiche Schriften galten, war die geistige Erneuerung der monastischen Spiritualität; als Beispiel hierfür sei der “Tractatus de reformatione status coenobitici” genannt. Der Reform des Weltklerus galten “De saecularium religionibus” und “De paupertate perfecta saecularium”. Sein “Formicarius”, ein moralisch belehrendes Lehrer-Schüler-Gespräch, fand in Teilen Eingang in den ®”Hexenhammer” seines Ordensbruders Heinrich Institoris. Der volle Titel des Werkes lautet: “Formicarium de Malificiis, earumque praestigiis ac deceptationibus ad exemplum sapientiae de formicis”. In Dialogform behandelt es Hexen und Hexensabbath, Besessenheit und Exorzismus, gibt historische Anekdoten und Kuriositäten zum Besten. Niders “Tractatus de contractibus mercatorum” behandelt Wirtschaftsrecht und -ethik. Seine volkssprachliche Bearbeitung von Cassians “Collationes patrum” erschien unter dem Titel “Die 24 goldenen Harfen”.

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