Nikolaus Eymericus

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Nikolaus Eymericus (N. Aymerich, N. Eymerich, N. Capellanus, N. Inquisitor; um 1320 – 1399). Spanier, seit 1334 Mitglied des Dominikanerordens, seit 1357 Gerneralinquisitor von Aragonien, seit 1366 span. Großinquisitor. Er ging besonders rigoros gegen die Anhänger des Raimundus Lullus und gegen die Waldenser vor. Wegen Maßlosigkeit wurde er schließlich seines Amtes enthoben.

1369 verfasste er ein Traktat, das alle Zauberer außer den Handlesern als Ketzer entlarvte. Zauberer sind Eymeric zufolge wegen ihrer Eigenschaft als Dämonenbeschwörer wie verstockte Ketzer zu behandeln und den weltl. Gerichten zum Vollzug der Todesstrafe zu überantworten. 1376 veröffentlichte er sein Handbuch “Directorium officii inquisitorum”. Darin berichtet er u.a. über Zauberbücher und Ketzereien, die er während seiner Inquisitionspraxis kennengelernt hatte, und über die Wirksamkeit des Denunziationsgebots bei bei der Auffindung von Ketzern. Das beigefügte 12-seitige Verzeichnis aller Häresien führt allein unter dem Buchstaben A 54 Ketzereien auf. Das “Directorium” diente dem Dominikaner Heinrich Institoris als Anregung bei dessen Hexengesetzbuch “Malleus maleficarum” (s. Hexenhammer).

Weitere Werke: “Breviloquium totius scientiae logicalis et de principiis naturalibus”; “Contra praefigentes certum terminum fini mundi”; “Contra Astrologos imperitos atque contra nigromanticos de occultis perperam iudicantes”; “Contra alchimistas” (darin schildert er die Entwicklung der Alchemie von einer Kunst der Fälschung zu einer teufelsbündnerischen Kunst; aber selbst mit teuflischer Hilfe entstünde nur eine täuschend ähnliche Fälschung, kein echtes Gold. Jedenfalls sei Alchemie ein Verbrechen gegen den Glauben und damit Sache der Inquisition); “De libris damnatis” (von zeitgenössischen Bücherverbrennungs-Fällen).

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