Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Nikolaus von Bibera (1279 urkundlich erwähnt als “Custos ecclesie Byberacensis” – gemeint ist die Stiftskirche in Bibra bei Merseburg an der Unstrut; um 1240 – nach 1307). Mlat. Dichter aus Sachsen, studierte als junger Mann in Italien – u.a. Rechte in Padua -, lebte danach zumeist in Erfurt, wo er wahrscheinlich als Magister und Kanonikus an der Stiftskirche wirkte und schließlich in ein Kloster eintrat. Die Auswirkungen eines vom Mainzer Erzbischof 1281 über Erfurt verhängten und bis 1283 dauernden Interdikts veranlassten Nikolaus zu einem polemischen Traktat (“Carmen satiricum occulti Erfordensis”), das er aus Furcht vor Repressalien anonym herausgab (er nennt sich darin “Occultus”). Das Werk, abgefasst in 2.441 leoninischen Hexametern, ist in 13 Handschriften und 5 Fragmente erhalten. Der Schrift sind aufschlussreiche zeitgeschichtliche Informationen zur Lokalgeschichte Erfurts und Thüringens und zum Alltagsleben zu entnehmen.