Nikolaus von Dinkelsbühl

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Nikolaus von Dinkelsbühl (N. Pruntzlein, N. Brüntzler; um 1360 – 1433; “Lux Sueviae”). In der schwäb. Reichstadt Dinkelsbühl geboren, schrieb sich 1385 an der jungen Wiener Universität ein, promovierte 1389 zum Magister Artium und 1409 zum Magister Theologiae. Seiner Universität hat er in verschiedenen hohen Ämtern gedient; er war 1392 und 1397 Dekan der Artistenfakultät, 1405 Rektor, 1410, 1425 und 1427 Dekan der Theolog. Fakultät. Wegen seiner Verdienste hat man ihn posthum als “zweiten Gründer der Wiener Universität” bezeichnet. Sein Landesherr, Herzog Albrecht V., schätzte den ebenso frommen wie politisch gewandten Mann als Beichtvater, Ratgeber und diplomatischen Emissär. Als Delegierter beim Konzil von Konstanz hielt er am 16.12.1414 die Begrüßungsreden vor König Sigismund und Papst Johannes XXIII.

Sein Wirken galt vornehmlich der religiösen Erneuerung der Laien- und Klerikergesellschaft, besonders der Klosterkonvente. Zu Letzterer verfasste er 1414 den richtungsweisenden Reformplan “Reformationis methodus”. Vom Kloster Melk aus erfasste die Reformbewegung (“Melker Reform”) mit päpstl. Vollmacht zahlreiche Benediktiner- und Augustinerklöster, so die von Tegernsee, Dietramszell, Beuerberg, Scheyern, Ebersberg u.a.m. Sein “Speculum artis bene moriendi” – basierend auf der “Ars moriendi” des Johannes Gerson – war eines der einflussreichsten Sterbebüchlein seiner Zeit. Mit dem “Tractatus contra errores Hussitorum” rechtfertigte er die Verurteilung und Verbrennung des Hieronymus von Prag. In dem Traktat “De preceptis decalogi” schreibt er über das erste Gebot und über allerlei abergläubische Praktiken, die dagegen verstoßen. Weite Verbreitung fanden auch seine Predigtsammlungen “De dilectione Dei et proximi”, “De oratione dominica” und “Tractatus octo”.

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