Normannische Baukunst

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Normannische Baukunst. Im Gebiet der in Nordfrankreich sesshaft gewordenen Normannen entwickelte sich im 11. Jh. ein Baustil, der an die frz. Romanik anknüpft und Elemente der Gotik vorwegnimmt. Kennzeichnend sind v.a. große, hochaufragende Baukörper, markante Zweiturmfassade, weitausladende Querschiffe, klare Raumgestaltung, gleichmäßige Reihung der Pfeiler bzw. Säulen (Stützenwechsel selten) und Verwendung von Bündelpfeilern.

Beispiele: die als Ruine erhaltene Abteikirche von Jumieges (1040-67; eine dreischiffige Emporenbasilika mit Langchor und kapellenlosem Chorumgang, Zweiturmfassade und Vierungsturm); die Klosterkirche von Mont-Saint-Michel (1060); die Klosterkirche Saint-Etienne in Caen (1062-80, gegr. v. Wilhelm dem Eroberer).

Um 1100 gelangte die normannische Baukunst nach England (Kathedralen von Ely, Winchester, Southwell, Peterborough, Durham), nach Süditalien (z.B. St. Nicola in Bari, Kirchen in Barletta, Trani, Bitonto) und auch nach Sizilien, wo sie byzantinische und islamische Stilelemente aufnahm (“normannisch-sizilische Baukunst”, z.B. Dom von Cefalu, 1130-89; Dom von Monreale, 1174-89).

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