Notker III. von St

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Notker III. v. St. Gallen (N. Labeo [= N. der Großlippige], auch N. Teutonicus [der Deutsche], um 950 – 1022). Er stammte mit einiger Sicherheit aus einer bedeutenden, bei St. Gallen ansässigen thurgauischen Adelsfamilie, war von hoher monastischer Tugend und großer Gelehrsamkeit. Er wurde Lehrer an der Klosterschule von St. Gallen und übertrug wichtige antike und frühchristliche Unterrichtswerke (Aristoteles, Boethius, Martianus Capella) in das alemannische Ahd., hat dadurch das barbarische Deutsch neben die drei hl. Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein gestellt. Die Schriften und Übertragungen Notkers decken einen breiten Bereich der litarar. Bildung, der Sieben Freien Künste (bes. Arithmetik, Kalenderberechnung, Logik, Astronomie), und der Theologie ab. Der Umfang seines Werks dürfte weit über das Erhaltene hinausgegangen sein. Bei seinen Übertragungen hielt er sich nicht wörtlich an den Originaltext, sondern schuf eine sinngemäße Übersetzung (z.B.: inhabita terram : pue an dero erdo [Einwohner : Diejenigen, die ihren Boden bestellen]). Seine Eindeutschungen sind von hoher sprachschöpferischer Qualität und gelten als wesentlicher Beitrag zur Entwicklung einer deutschen Kultursprache. Seine Technik der Mischprosa, des Vermengens von volkssprachlichen und lat. Wörtern im Satz, fand keine Nachahmer.

Einige seiner Werke: “Computus”, “De arte rhetorica”, “De definitione”, “De musica”, “De silogismis”.

Nach oben scrollen