Passionsspiele

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Passionsspiele (v. lat. passio = Leiden). Eine Sonderform des ®”Geistlichen Spiels”, welche Leiden und Sterben Christi zum Inhalt hat. Das Passionsspiel ist seit dem frühen 13. Jh. als klerikales Kirchenraumspiel in Deutschland belegt (“Benediktbeurer Passionsspiel”), und wandelte sich im 14. Jh. zum bürgerlichen Marktplatzspiel, das auf einer Simultanbühne oder fortschreitend auf mehreren Spielständen (“loca”) dargeboten wurde. Im 15. Jh. verdrängte und absorbierte das Passionsspiel alle anderen Formen geistlicher Spiele. Der Rahmen des Spiels mit Ruhemahnung, Prolog und Epilog wurde analog zum Osterspiel vom Praecursor (s. Ausschreier) gestaltet. Gelegentlich wurde – entsprechend der starken regionalen Differenzierung der Spiele – der Prolog von Augustinus, einem Erzengel, von Johannes, Pilatus, gar von Lucifer gesprochen. Die bürgerl. Passionsspiele gerieten bis zum Spätmittelalter immer umfänglicher, hatten mitunter Tausende von Mitwirkenden, dauerten oft über 2 bis 3 Tage und boten der Stadtgesellschaft eine Möglichkeit zu glanzvoller Selbstdarstellung. (s. Passionsbruderschaften)<bnr>

Die meisten der dt. Passionsspiele lassen sich drei Spielkreisen zuordnen: dem Frankfurter Spielkreis (13. – 16.Jh.), dem Tiroler Spielkreis (ab Ende 15. Jh.) und dem alemannischen Spielkreis (ab der 2. Hälfte 15. Jh.).

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