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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Pfalz (Kurpfalz, Rheinpfalz; Oberpfalz). Land am Mittelrhein, entstanden durch die Verlegung der lothringischen Pfalzgrafschaft vom Niederrhein zum Mittel- und Oberrhein (“Pfalzgrafschaft bei Rhein” – daher der Name “Pfalz”). Zur Pfalzgrafschaft gehörten außer altem pfalzgräflichem Besitz salisch-staufisches Hausgut sowie Lehns- und Vogteirechte über Kirchengut in Speyer, Worms und Lorsch. 1156 belehnte Kaiser Friedrich I. seinen Halbbruder Konrad von Staufen mit der Rheinpfalz. 1214 kam sie an die Wittelsbacher, 1329 wurde ihr der wittelsbachische Teil des bayer. Nordgaus (der “Oberpfalz” um Amberg, Neumarkt und Sulzbach) zugeschlagen (Hausvertrag von Pavia). Kraft der “Goldenen Bulle” Karls IV. (1356) kam der Pfalzgraf bei Rhein zur Kurwürde. Durch die Teilung von 1410 entstanden vier Pfälzer Linien: die Kurpfalz (Heidelberg, Amberg), die Oberpfalz (Neumarkt), Zweibrücken-Simmern und Mosbach. Bis 1499 fielen alle Teile wieder an die Kurlinie. (Das Amberger Kurland war ursprünglich als “Der Pfalz Land zu Baiern” oder als “Unsere Pfalz in Baiern” bezeichnet worden. Die Bezeichnungen “Obere Pfalz” für die Pfalz im Oberdeutschen und “Untere Pfalz” für die Pfalz am Rhein kamen erst um die Mitte des 16. Jh. auf.)
