Portugal

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Portugal. Der südwestl. Teil der Iberischen Halbinsel war – wie diese insgesamt – Teil des röm. Imperiums, bis er im 5. Jh. von Sueben im Norden, Westgoten im Zentrum und Vandalen im Süden besetzt wurde. Im 6. Jh. übernahmen die Westgoten die Macht in der gesamten Region und machten sie zum Teil ihres span. Reiches mit der Hauptstadt Toledo. Nach 585 wurde das Toledanische Reich vom Arianismus zum kath. Glauben bekehrt. Der letzte westgot. König Roderich unterlag 711 den Truppen des Kalifen von Nordafrika, 714 wurde das Land eine Provinz der Omajjaden-Kalifen von Damaskus. Unter der Herrschaft der Araber hatte das Land Anteil an deren Kultur, blühten Landwirtschaft, Handel und Gewerbe. 1112 eroberte Graf Heinrich von Burgund im Namen König Ferdinands I. von Kastilien das um das heutige Oporto gelegene Gebiet und nannte es nach einem dortigen Hafen „Porto Cale“, woraus der Name Portugal entstand. Er regierte es jedoch nicht als selbständiges Reich, sondern als Grafschaft des kastilischen Königreiches. Erst sein Sohn Alfons I. ließ sich, nachdem er die Mauren im südl. Landesteil besiegt hatte, zum König ausrufen (1139) und befreite sich von der kastilischen Oberherrschaft. 1147 eroberte er Lissabon, das er zur Haupstadt seines Reiches Portugal machte. Papst Alexander III. anerkannte die Königswürde von Alfons I. gegen Erlegung eines jährlichen Tributs. In der zweiten Hälfte des 12. Jh. und zu Beginn des 13. Jh. dehnte sich Portugal auf Kosten der Araber nach Süden aus. Mit der Eroberung der Algarve war die portugiesische Expansion auf der Iberischen Halbinsel abgeschlossen. Die Nachfolger Alfons‘ I. hatten sich gegen die Begehrlichkeiten der Araber, des kastil. Königshauses, der Päpste und des Klerus‘ sowie des eigenen Adels zu erwehren. In ihrem Bemühen wurden die Könige durch das portugiesische Stadtbürgertum unterstützt, das 1254 zur Ständevertretung (Cortes) zugelassen wurde. 1280 gründete König Dionysius die Universität von Lissabon, die später nach Coimbra umsiedelte. Im 15. Jh. nahm die Expansion Portugals nach Übersee ihren Anfang, die nordafrikan. Städte Ceuta und Tanger wurden unterworfen. Unter König Johann II. (1481 – 95) begannen die portugies. Entdeckungsreisen und die Kolonialpolitik, rückte Lissabon zur wichtigsten Seehandelsstadt Europas auf.

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