Posaune

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Posaune (mhd. busine, busune, prosunne; lat. Bucina; ein Blechblasinstrument). Die Entwicklung der Posaune hängt eng mit der der Trompete zusammen. Wie die Trompete bestand sie ursprünglich aus einem langen, geraden Rohr, das sich en einem Ende zu einem Schalltrichter erweiterte. Sie diente in der Antike als Signalinstrument sowie zu rituellen Zwecken. Im 13. Jh. wurde das Instrument i durch ein- (U-förmig) oder zweimalige (S-förmige) Krümmung des Rohres auf eine kürzere Länge gebracht, und war somit beim Bespielen und beim Transport leichter zu handhaben. In dieser Form wurde das Instrument in Deutschland und Spanien als „Italienische Trompete“ bezeichnet, was auf seine Entstehung in Italien hinweisen könnte.

Der charakteristische „Zug“ wurde erst im 15. Jh. erfunden und stammt wahrscheinlich aus Südfrankreich (Burgund); die frz. Bezeichnung war saqueboute (svw zieh-stoß). Engl. sackbut. Durch Aus- und Zurückziehen des aus zwei parallelen Röhren bestehenden Zuges wurde die Gesamtlänge des Rohres und damit die Länge der schwingenden Luftsäule verändert ; so konnte man tiefe und hohe Töne in chromatischer Folge blasen, und das Instrument wurde auch zu musikalischen Zwecken tauglich, etwa bei der Begleitung von Chorgesang oder bei herrscherlichen Prunkaufzügen. Zu Ende des 15. Jh. war Nürnberg ein Zentrum des Posaunenbaus; wohl die bedeutendste Werkstatt wurde von Hans Neuschel begründet, dessen Instrumente an die vornehmsten Fürstenhöfe in ganz Europa verkauft wurden.

Ma. Abbildungen geben Auskunft über Gestalt und Gebrauch der Zugposaune, so z.B. das Bild musizierender Engel des Hans Memling von 1480.

(s. Trompete)

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