Reisesegen

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Reisesegen. Wo jemand zu einer Pilgerfahrt, einem Heerzug oder einer Handelsreise zu Land oder See rüstete, suchte er Leib und Seele gegen die vielfältigen Gefährdungen zu versichern, die unterwegs drohten (s. Abschied). Eigens zu diesem Zweck waren Segensformeln für Reisende verfasst worden, mit denen der Beistand des barmherzigen Gottes oder der Heiligen Drei Könige, St. Gertruds, St. Josephs und St. Martins – der Patrone der Reisenden – erfleht wurde. Jeweils besondere Segenssprüche gab es für Kreuzfahrer von Adel (s. Johannessegen) und für Pilger aus dem gemeinen Volk, für das Schwert und für den Pilgerstab.

Als Beispiel der “Weingartner Reisesegen” (12. Jh.):

Ic dir nach sihe – ic dir nach sendi

mit minen funf fingirin funvi undi funfzic engili.

Got mit gisundi heim dich gisendi.

offin si dir diz sigidor, sami si dir diz segildor.

bislozin si dir diz wagidor, sami si dir diz wafindor.

Ich sehe dir nach, ich sende dir nach

mit meinen fünf Fingern fünfundfünfzig Engel.

Gott möge dich gesund heimsenden.

Offen sei dir das Tor des Sieges und auch das Tor der günstigen Segelwinde

verschlossen sei dir das Wogentor und auch das Tor der Waffen.

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Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
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