Rothenburg ob der Tauber

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Rothenburg ob der Tauber. In Mittelfranken, auf einer Bergnase über einer 70 m tief eingeschnittenen Schleife der Tauber gelegen. Um das Jahr 1000 errichteten hier die Grafen von Comburg ihre “Rote Burg”, die der später daneben entstandenen Stadt ihren Namen geben sollte. Unter den Staufern wurde im 12. Jh. neben der Grafenburg die Reichsburg errichtet. Die östl. der Burg gelegene Siedlung bekam 1172 das Stadtrecht und wurde erstmals mit einem Mauerring umgeben. Von dieser Befestigung zeugen heute noch der Weiße Turm, der Markusturm und der Röderbogen. Schon bald war der Befestigungsring zu eng geworden, und so wurde ab 1204 eine neue Anlage begonnen, die im Wesentlichen der heute erhaltenen entspricht. Die Stadt verdankte ihre Blüte der Lage am Schnittpunkt wichtiger Handels- und Pilgerwege. Ausdruck der Prosperität war die kathedralenhafte Stadtpfarrkirche St. Jakobus mit ihren maßwerkdurchbrochenen Turmspitzen und dem bemerkenswert hohen Langhaus. Sie war Anziehungspunkt besonders der Jakobspilger. 1274 wurde Rothenburg zur Freien Reichsstadt erhoben. 1352 erwarb die Stadt die Unabhängigkeit vom Reich und die Blutgerichtsbarkeit. 1356 wurden Stadt und Burg durch ein Erdbeben weitgehend zerstört. Die Stadt wurde alsbald wieder aufgebaut; anstelle der Burgen entstand mit dem Burgtor der höchste Torturm der Stadt. Noch im gleichen Jh. genehmigt Kaiser Albrecht I. die Einbeziehung des Spitalviertels in die Stadtmauern. Rothenburg nahm einen bedeutenden Platz in den süddt. Städtebünden ein, war 1377 Schauplatz eines Reichstages und erwarb – besonders unter dem begabten Bürgermeister Heinrich Toppler (1373 – 1408) – bedeutende Ländereien (ca 400 qkm). 1455 erzwangen die Handwerker der Stadt die Ratsfähigkeit.

Ma. Sehenswürdigkeiten: die Jakobskirche (ca. 1300 – 1490; s. Blutwunder), die Franziskanerkirche (1285 -1350), die St. Wolfgang- oder Schäfer-Kirche mit unterirdischen Kasematten am Klingentor, die Kobolzeller (Marienwallfahrtskirche an der Tauber, begonnen 1472; der Name rührt von “Jacobi cella”), das Fleischhaus (Anfang 13. Jh., Zunft- und Tanzhaus, bis 1240 Rathaus), die Ratstrinkstube (1466), die vollständig erhaltene Stadtmauer mit Toren, Türmen und Wehrgang. (Etwa 40% Rothenburgs im östl. Teil der Stadt samt den zugehörigen Wehranlagen fielen einem Bombenangriff am 31. März 1945 zum Opfer. Finanzielle Unterstützung aus dem In- und Ausland ermöglichte einen baldigen Wiederaufbau.)

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