Schleuder

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Schleuder Steinschleuder (mhd. sluder, lat. funda). Eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Distanzwaffen, mit der runde, glatte Steine (Kiesel) von ca. 5 cm Durchmesser bis zu 100 m weit geworfen (“geschleudert”) werden konnten. Die Waffe bestand aus einem Leder- oder Stoffstreifen oder aus einer kräftigen Schnur, in deren Mitte eine Halterung (Lasche) für das Wurfgeschoss eingearbeitet war. Man fasste die beiden Enden mit einer Hand, versetzte die Schleuder in heftigen kreisförmigen Schwung und ließ das eine Ende an dem Punkt der Flugbahn los, von dem aus der Stein in tangentialer Bahn das Ziel treffen musste. Die Waffe und Steingeschosse waren billig zu beschaffen und leicht zu transportieren, und wurden daher von Bauern benutzt, dem Adel galt sie als verächtlich; sie diente zur Jagd auf kleine Tiere und zum Aufscheuchen von Wild, sowie den Hirten zum Dirigieren ihrer Herde und zum Schutz ihrer Tiere vor Fressfeinden. Sofern man sie als Kriegswaffe einsetzte, kamen auch gebrannte Tonkugeln und Bleigeschosse zum Einsatz, mit denen Weiten von 300-400 erreicht wurden.

Nach dem Prinzip der Handschleuder waren die Wurfmaschinen des Mittelalter konstruiert.

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Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
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Volkert, Wilhelm (Autor)
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