Seelgerät

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Seelgerät (mhd. selgeraete, armselgeraete, seldinc; mlat. mortuarium, remedium animae). Nach germanischem Recht verblieben beim Ableben des Hausherrn dessen wirtschaftliche Güter den Hinterbliebenen. Nur Gegenstände seiner persönlichen Habe – insbesondere das Heergewäte – wurden ihm ins Grab mitgegeben (Totenteil), bedurfte er ihrer doch zum Weiterleben im Jenseits. Seit der Christianisierung beanspruchte die Kirche – beim Fehlen eines erbberechtigten Schwertmagen – die Grabbeigaben im Interesse des Seelenheils des Verstorbenen (Seelgabe). Daraus entwickelten sich weitere kirchliche Angebote zur Seelenrettung und dazu, der eigenen Seele oder den Seelen anderer die Bußzeit im Fegfeuer zu verkürzen (“got zu lob und eren und auch zu einem ewigen selgerät”; “Irdische ding in himelische und vergenckliche ding in ewige mit seligem kauffschatz zu verwandeln …”). In diesem Sinne wurden testamentarische Stiftungen eingerichtet für die Abhaltung von jährlichen Seelenmessen und für wohltätige Zwecke (Armenspeisung, Seelbäder, Pfründenstiftungen etc.); überdies konnte man Ablässe erkaufen, Kirchenausstattungen und Altäre und kostbares liturgisches Gerät stiften oder Martersäulen aufstellen.

(s. Ablass, Almosen, Asyle, Testament)

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