Steigbügel

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Steigbügel (mhd. stegereif, stegerhaft, bugele; lat. stapia). Einen wesentlichen Fortschritt für die berittenen Krieger stellt der Steigbügel dar, der um 500 durch die Awaren von den östl. Steppenvölkern übernommen wurde und im frühen 8. Jh. über Byzanz in die westliche Welt gelangte. Schon bald bestand er – wie Grabfunde belegen – nicht mehr aus Leder, sondern aus Metall. Der Reiter konnte mit seiner Hilfe sein Pferd leichter besteigen, hatte im Gefecht mit dem Schwert festen Halt auf dem Pferd und konnte beim Kampf mit der Lanze die Energie des vorwärtsstürmenden Pferdeleibs in den Stoß legen. Zwischen 730 und 755 wurde der Steigbügel durch Karl Martell im fränkischen Heer eingeführt, wodurch der Kampfwert der Kavallerie gegenüber dem des Fußvolks in revolutionärer Weise zunahm. Die ursprüngliche Ringform des eisernen Steigbügels ging schon im 9. Jh. in die heute bekannte Bügelform mit abgesetztem Tritt über.

Wenn ein Ritter sein Pferd bestieg, setzte er zuerst den linken Fuß (mhd. intapfet) in den Steigbügel. Somit kam dem linken Fuß eine wesentliche – auch symbolische – Bedeutung zu, war dieser gegen freventliche Verletzung durch höheres Wergeld geschützt als der rechte.

Frühe Darstellungen eines Reiters mit den Füßen in Steigbügeln finden sich auf dem Gold- und Silberaltar in S. Ambrogio in Mailand (um 840). In einer der Szenen sind auch die ® Sporen naturgetreu dargestellt.

Für die Fertgung von Sporen und Steigbügeln bildeten sich die Handwerke der sporaere und stegereiffer.

(s. Ritter)

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