Steinbrecher

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Steinbrecher (mhd. stainprecher, brechere; mlat. fractor lapidum, lapidarius). In den Steinbrüchen, die oft seitens der Bauherrschaft gekauft oder angemietet waren, arbeitete unter einem Meister eine Mannschaft von Steinbrechern und Hilfsarbeitern (Schutträumer). Gelegentlich wurden sie von Steinmetzen (“vorslegere”, Bossierer) unterstützt. Die Arbeit der Steinbrecher war kräftezehrend, gefährlich und schlecht bezahlt. Das Handwerkszeug bestand im wesentlichen aus Spitzhacken, Keilen, Meißeln, Fäustel, Steinsäge und Brechstange. Das Brechen von Sandstein ging zumeist so vor sich, dass die Felswand unterhölt, mit Stützen ausgesteift und nach Entfernung der Stützen zum Einsturz gebracht wurde (“Sturzbau”). Steine anderer Sorten wurden durch Einschlagen von Keilen abgesprengt.

Schon beim Brechen der Steine aus dem gewachsenen Gestein wurden die vom Auftraggeber vorgegebenen Abmessungen berücksichtigt. Die Quader wurden noch vor dem Transport auf eine grobe Fertigform zugerichtet, um das Transportgewicht möglichst gering zu halten. Steinbrecher arbeiteten entweder als Taglöhner oder erhielten nach Anlieferung und Abnahmekontrolle auf der Baustelle Stücklohn ausbezahlt. Obwohl die mittelalterliche Großbauten ohne die Schwerstarbeit der Steinbrecher nicht hätten errichtet werden können, werden sie in der zeitgenössischen Literatur kaum erwähnt. Ebensowenig sind mittelalterliche Darstellungen von Arbeiten im Steinbruch überliefert.

Gebrochen wurden zumeist Sand- und Kalkstein, daneben auch Granit, Basalt, Schiefer und Konglomerate (Grauwacke, Nagelfluh, Tuff). Hauptsächliche Endprodukte waren Bausteine, Bedachungsplatten, Mühl-, Feuer- und Pflastersteine.

(s. Findling)

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,38 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen