Tonnengewölbe

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Tonnengewölbe (v. mhd. tonne, tunne; ahd., mlat. tunna = Fass). Bereits in der babylonischen Zeit war in der Wölbungskunst neben der Kuppel das Tonnengewölbe mit halbkreisförmigem Querschnitt gängige Praxis. Im 12. Jh. wurde im christl. Abendland die Flachdecke der Basilika zunehmend durch das Tonnengewölbe verdrängt, das eine architektonisch befriedigende Fortsetzung des steinernen Unterbaus darstellt. Der seitliche Gewölbeschub wurde von den massigen Außenwänden aufgefangen, die Wölbungsfläche durch die tragenden Elemente der Gurtbögen gegliedert, die optisch als als Fortsetzung der vertikalen Pfeilervorlagen wirkten. Gegen die nach außen gerichteten Schubkräfte der Gewölbetonne wirkten auch die außen an die Mittelschiffwände gelehnten Seitenschiffe.

Zur Aufmauerung der Wölbung bediente man sich eines Lehrgerüstes (s. Baugerüste), als Baumaterial benutzte man leichte Ziegel. Im weiteren Verlauf setzte sich das rundbogige Kreuzgratgewölbe über quadratischem Grundriss durch, wie man es schon vorher in untergeordneten Räumen verwendet hatte. Es kann als die rechtwinklige gegenseitige Durchdringung zweier Tonnengewölbe beschrieben werden.

Unter einem “falschen Tonnengewölbe” oder “Kraggewölbe”, wie es im Frühmittelalter in Südeuropa und in Irland bei Bauten aus Trockenmauerwerk vorkam, ist ein oberer Raumabschluss zu verstehen, bei dem die Steinlagen beider Seitenmauern fortschreitend zur Mittellinie hin vorkragen, bis sie sich in der Scheitellinie treffen. Die Scheitelfuge wird durch einen Deckstein geschlossen.

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