Wissens- und Technologietransfer

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Lexikon des Mittealters Dubai Schokolade, das einzigartige Malbuch Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Wissens- und Technologietransfer. Die im Mittelalter gebräuchlichen handwerklichen Kenntnisse und Fertigkeiten waren selten Eigenprodukte, zumeist waren sie über Zeit und/oder Raum überliefert worden. So ging etwa die Konstruktionsdee des Flaschenzugs auf Schriften des röm. Ingenieurs und Architekten Vitruv (1. Jh. v.u.Z.) zurück, die Herstellung von Luxuswaren wie Seide und praktischer Gebrauchsgegenstände wie dem Kummet sind Importe aus dem Fernen Osten. Insgesamt erfuhr die Wissens- und Fertigkeitsausbreitung vom Frühmittelalter an eine stete Beschleunigung, sei es durch Anwachsen der Mobilität in Handels- und Kriegsfahrten, durch Ausbreitung von Ordensniederlassungen oder durch das rasante Ansteigen gedruckter Text- und Bildzeugnisse im SMA.

Im Folgenden eine kleine Auswahl der am Transfer von Technik, Handwerk, Künsten und theoretischem Wissen beteiligten Bevölkerungsgruppen und Institutionen:

Die vielen Tochtergründungen christl. Klöster, besonders der Zisterzienser, sorgten für die europaweite Verpflanzung des Wissens um Kanal-, Teich- und Mühlenbau, um Fischzucht und um Bau- und Werkkunst (etwa Kathedralenbau und Glasfenster). (s. Zisterzienser)

Handwerker und Werkmeister wandernder Bauhütten nahmen auf ihrer Wanderschaft örtliche Gepflogenheiten und Fertigkeiten – etwa bei Hebezeug und Mauertechnik – auf und sorgten für deren Weitergabe in weit entfernten Orten. Das gleiche gilt für Wanderhandwerker und Wandergesellen, wenn diese auch in bestimmten Gewerken durch Verbote „gesperrt“ waren, um Wissen geheim zu halten (s. Gesellenwandern).

Im 11./12. Jh. wurden durch die Übersetzertätigkeit in Spanien medizinische Schriften antiker Autoren und zeitgenössischer arabischer Ärzte im Abendland bekannt, durch die die Heilkunde in den Stand einer Wissenschaft gehoben wurde (s. Medizin, Übersetzer, Übersetzerschule von Toledo).

Die sog. Ostkolonisation und die Hanse brachten zwischen dem 12. Jh. und dem Ende des Mittelalter Baukunst und Handwerke in Gebiete, wo deren Standard noch auf niedrigem Niveau war (s. Backsteingotik). Es waren wohl Bauspezialisten aus der Lombardei, die im 12. Jh. den römischen Backsteinbau – besonders in Nordeuropa – heimisch machten.

In den Hafenstädten der Hanse wurde die Bautechnik für die hansische Küstenschifffahrt in Ost- und Nordsee weiterentwickelt (s. Kogge). Insgesamt ist es im Mittelalter zu einer Verschmelzung der Bautraditionen der Schiffe von Mittelmeer, Atlantik, Nord- und Ostsee gekommen (s. Seeschiffe).

Begehrt waren Bergbauspezialisten, nicht zuletzt solche, die neben ihrer Arbeitskraft neues Wissen mit sich brachten. Dieses konnte sich auf Erzkenntnisse, Bergwerksanlage, Wasserlösung, Bewetterung, Vermessungswesen oder Bergrecht beziehen (s. Bergleute, Bergleute, kleinwüchsige).

Christliche Kreuzfahrer haben im 12. und 13. Jh. die verheerende Wirkung des Griechischen Feuers kennengelernt, das dann im Abendland bei der Falarika (Bell.) als Belagerswaffe zum Einsatz kam.

Demographische Veränderungen konnten die Verlagerung ganzer Produktionszweige zur Folge haben. So führte in Oberitalien um die Mitte des 14. Jh. das massenweise Sterben infolge der Pest zu einem drastischen Rückgang sowohl von Produzenten wie von Käufern des Barchentstoffes. Daraufhin richtete sich der Baumwollhandel auf die Gegenden nördlich der Alpen, wo der Schwarze Tod nur wenig Opfer gefordert hatte: auf oberdeutsche Städte, Schlesien und Böhmen, wo dann die Barchentweberei aufblühte (s. Barchent).

Für die Verbreitung von Neuigkeiten jeder Art sorgten auch die Vielen, die als Reisende auf Europas Straßen und Wasserwegen unterwegs waren, sowie die Fernhändler, die an den Handelsknotenpunkten Neuigkeiten aus fremden Ländern aufnahmen. – Von herausregender Bedeutung waren Missionare, Bildungsreisende und diplomatische Emissäre, die wie Rubruk (13. Jh.) oder Marco Polo Nachrichten aus orientalischen Ländern nach Hause brachten. (s. Dolmetsch, Übersetzer)

Fernhandelsstraßen wie die Bernsteinstraße und die Seidenstraße dienten nicht nur dem Warenverkehr, sondern auch dem Kennenlernen von Angehörigen anderer Kulturen, dem Erlernen fremder Sprachen und dem Erwerb von Kenntnissen aller Art. Das Gleiche gilt für die Handelsrouten, welche die europäischen Zentren miteinander verbanden.

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