Alemannen im Mittelalter

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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259/60 wurde im Zuge innerrömischer Auseinandersetzungen das vom Limes geschützte Land zwischen dem Oberrhein und der oberen Donau von den Römern aufgegeben und den Angehörigen benachbarter germanischer Stämme zur Siedlung überlassen. Diese werden in den Quellen pauschal mit dem germanischen Namen Alemanni, das Land fortan als Alemannia bezeichnet. In den beiden folgenden Jahrhunderten standen einerseits Alemannen im römischen Militärdienst, kam es andererseits aber immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen der Römer mit den in Alemannien ansässigen Stämmen, die in unterschiedlichem Maße politischen Einflussnahmen der Römer ausgesetzt waren. 357 konnten die von dem späteren Kaiser Julian kommandierten Römer ein alemannisches Heer, das über den Rhein gesetzt hatte, bei Straßburg vernichtend schlagen. Seitdem erscheinen keine Alemannen mehr in führenden Positionen des römischen Heeres, da man sie offenbar als Feinde ansah. In der Folgezeit wurden andere Germanen, u.a. Franken, gegen die Alemannen eingesetzt, die sich 378 bei Horburg im Elsass eine weitere Niederlage einhandelten. Wenige Jahre später aber brach die römische Herrschaft am Oberrhein zusammen. Zwischen den Alemannen und Franken schoben sich zu Beginn des 5. Jahrhunderts die Burgunder, die für kurze Zeit um Mainz und Worms ein eigenes Reich errichteten. Gemeinsam mit Alemannen waren sie 451 an der Schlacht auf den katalanischen Feldern beteiligt. Das nach der Ermordung des römischen Feldherrn Aëtius entstehende Machtvakuum nutzten auch die Alemannen zur Ausdehnung ihres Einflussbereiches, der in den folgenden vier Jahrzehnten seine größte Ausdehnung erreichte. Ob die Alemannen auch ihr Siedlungsgebiet weiter ausweiteten, ist in der Forschung umstritten. Gegen Ende des Jahrhunderts trafen sie allerdings auf einen überlegenen Gegner, den Frankenkönig Chlodwig, der ihr gesamtes Siedlungsgebiet seinem Machtbereich eingliederte. Innerhalb des Merowingerreiches konnten sich die Alemannen allerdings eine gewisse Selbständigkeit bewahren. Zu Konflikten kam es erst in den letzten Jahren der merowingischen Dynastie, als die Führer der Alemannen nicht bereit waren, sich dem Machtanspruch des fränkischen Hausmeiers Karl Martell zu unterwerfen. Karls Söhne Pippin und Karlmann haben Alemannien endgültig ihrem Machtbereich angegliedert und zu einem Bestandteil des entstehenden karolingischen Reiches gemacht.

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