Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Die große Pestwelle wurde jedoch erst im 14. Jahrhundert durch folgende Begebenheit eingeleitet: die tatarischen Reiterhorden unter Khan Djam Bek belagerten das reiche genuesische Handelszentrum Kaffa am Schwarzen Meer. Nach dem Ausbruch der Pest unter seinen Soldaten ließ der Khan die Pestleichen über die Stadtmauer in die Stadt katapultieren. Nach dem Abzug der Tataren nahm Kaffa den Handel wieder auf, und der mörderische Vormarsch des “Schwarzen Todes” begann: über Konstantinopel erreichte er Sizilien, wenig später Pisa, und damit ganz Norditalien, von wo er sich nun nordwärts über ganz Europa verbreitete. Diese Pandemie wütete zwischen 1347 und 1351 zwischen Grönland und Konstantinopel und kostete 25 Millionen Menschen das Leben, das heisst einem Drittel der damaligen Bevölkerung des Abendlandes. Von nun an erreichte die Pest (lateinisch = Seuche, Unglück, Verderben) alle neun bis zwölf Jahre einen neuen Höhepunkt. Ausbrüche ereigneten sich, besonders regionale, jedoch jährlich. Somit wurden zum Teil ganze Landstriche entvölkert. Und auch in Städten wie beispielsweise Bremen betrug die Todesrate bis zu 70%.