Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Für die skandinavische Forschung beginnt das Mittelalter erst um 1050 mit der Entstehung der christlichen Königreiche. Der vorangehende Zeitraum wird als Wikingerzeit bezeichnet. Zu Dänemark gehörten im Mittelalter Landschaften, die in der Neuzeit an Schweden (Schonen/Skane, Halland, Blekinge) und an Deutschland (Südteil von Schleswig) verloren gingen.
König Gorm und seine Nachfolger besetzen während des gesamten Mittelalters den dänischen Thron. 936 besucht Unni, der Erzbischof von Hamburg-Bremen, Dänemark und trifft König Gorm. Das Christentum in Dänemark beginnt mit Harald Blauzahn, der sich im 10.Jh. taufen lässt. Otto II. erobert 976 das Danewerk-Gebiet, aber acht Jahre später gewinnen es die Dänen wieder. Haralds Nachfolger Sven Gabelbart und Knut erobern von 1013 bis 1042 auch noch weite Teile Englands. 1013 wird Sven kurz vor seinem Tod König über ganz England. König Sven Estridsen (1060-1074) baut die kirchliche Struktur weiter aus. 1104 entsteht im Norden ein eigenes Bistum. Das heute zu Schweden gehörige Lund wird Sitz des Erzbischofs. 1131 beginnt mit der Ermordung des Herzogs von Sütjütland (Schleswig) ein Bürgerkrieg, der erst mit dem Sieg des Königs Waldemar I. (1157-1182) endete. 1168 wird die Insel Rügen erobert. Waldemar betritt das Territorium Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen. Von dessen Sturz 1180 profitiert somit auch der König von Dänemark. Die Regierungszeiten Waldemars, seiner Söhne Knut VI. (1182-1202) und Waldemar II. (1202-1241) stellen die Höhepunkte der dänischen Geschichte des Mittelalters dar. Waldemar II. gerät 1223 für zwei Jahre in Gefangenschaft. Währenddessen gehen alle Eroberungen verloren (außer Estland, das erst 1346 an den Deutschen Orden verkauft wurde). Nach Waldemars Tod wurde 1282 Erich V. zum König gewählt.
Im 14. Jahrhunderts expandiert Dänemark erneut, doch zwischen 1320 und 1340 war die Macht in Händen der Gläubiger des Königshauses, darunter zwei Grafen von Holstein. Erst König Waldemar IV. konnte Dänemark finanziell wieder konsolidieren. Das 1332 an den König von Schweden verlorene Schonen (Skane) wird 1360 zurückgewonnen. Im Frieden von Stralsund (1370) muss der König der Hanse umfangreiche Handelsprivilegien einräumen. Mit Waldemar IV. endet die Dynastie 1375. Zum Nachfolger wurde sein Enkel Olaf gewählt, der 1380 von seinem Vater auch den norwegischen Thron erbte. Nach dessen Tod folgte ihm 1387 seine Mutter, Margarete, die 1388/89 auch die Herrschaft über Schweden erringt. Die Union der drei skandinavischen Königreiche wird 1397 in Kalmar verfassungsrechtlich abgesichert. Auf Margarete folgen 1412 Erich von Pommern und 1440 Christoph von Bayern. Nach dessen Tod können sich die mit Adligen besetzten Reichsräte nicht auf einen Nachfolger einigen. In Dänemark wird 1448 Graf Christian von Oldenburg zum König gewählt, der 1450 Norwegen und 1457 Schweden hinzugewinnt. 1460 wird er auch zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein gewählt. 1479 gründet er die Universität Kopenhagen.