Macht der Päpste im Mittelalter

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Die Macht der Päpste über die westliche (katholische) Kirche hatte sich im 12. und 13. Jahrhundert bedeutend gefestigt. Die Bischöfe, Geistlichen und Mönche in allen Ländern Westeuropas waren die gehorsamen Vollstrecker des päpstlichen Willens.

Unter Papst Innozenz III. (1198 – 1216) erreichte die Macht des Papsttums ihren Höhepunkt.

Ebenso wie Gregor VII. war Innozenz von der großen Bedeutung der päpstlichen Macht überzeugt. So schrieb er: „Wie (die Päpste) sind berufen, über alle Völker und Königreiche zu herrschen.“

Nach seiner Meinung war der Papst nicht nur geistlicher Herrscher, sondern auch Oberhaupt aller weltlichen Machthaber. Diesen Gedanken drückte er mit folgenden Worten aus: „Wie der Mond sein Licht von der Sonne empfängt, so erhält die königliche Macht ihren Glanz und ihre Autorität vom Papst.“ Innozenz III. führte die „Kreuzzugabe“ ein, die angeblich zur Vorbereitung der Kreuzzüge benutzt wurde. Aber diese Abgabe wurde auch dann noch eingezogen, als die Kreuzzüge schon beendet waren.

Große Geldsummen erhielt der Papst von der Geistlichkeit aller katholischen Länder. Seine umfangreichen Geldgeschäfte erledigte er mit Hilfe der italienischen Bankiers.

Eine weitere bedeutende Quelle der päpstlichen Einkünfte war der Handel mit dem „Sündenablass“. Die Menschen im Mittelalter glaubten, dass die katholische Kirche dem Sünder seine Sünden erlassen und ihn dadurch von den Höllenqualen im Jenseits befreien könne. Der Kauf einer besonderen Urkunde, der „Indulgenz“, die von der Kirche ausgefertigt wurde, brachte dem Käufer die Vergebung der Sünden. Die Kirche vergab den Ablass nicht schon für begangene, sondern auch für künftige Sünden. An diesem Ablasshandel verdiente die katholische Kirche große Summen, So häuften sich bei den Päpsten ungeheurer Reichtümer an, und der päpstliche Hof wurde zum Mittelpunkt der kirchlichen und politischen Lebens von ganz Westeuropas.

Der englische König Johann erkannte seine Abhängigkeit vom Papst als Vasall an und musste ihm große Geldzahlungen leisten. Auch viele andere Könige erklärten sich als Vasallen des Papstes Innozenz III. Indem die Päpste die Feudalkriege in Deutschland unterstützen, erreichten sie eine Schwächung der Macht des Kaisers.

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