Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Nymphen sind weibliche Naturgeister, die sich in unterschiedlichen Bereichen der unberührten Natur aufhalten. Nymphen bieten einen wunderschönen Anblick und haben die Aufgabe die Schönheit der Natur durch ihre Anmut und den lieblichen Klang ihrer Stimme noch zu unterstreichen. Sie erscheinen in der Gestalt eines überirdisch schönen, jungen Mädchens. Auch wenn sie sich Sterblichen gegenüber gewöhnlich sehr scheu verhalten, verwundert es nicht, daß ihnen viele Liebesaffären nachgesagt werden, die für manchen Verdruß zwischen Menschen und Göttern gesorgt haben.
Nymphen weisen je nach Volkszugehörigkeit spezielle Eigenschaften auf und werden nach dem Gebiet, in dem sie leben benannt: Die Najaden (Quellnymphen) und Potameiden (Flußnymphen) verfügen über besondere musikalische Fähigkeiten, ihre Stimmen gleichen dem Gesäusel des Wassers und dem Geräsch des Windes, der über die Wasseroberfläche weht. Ihrem Gesang kann man einen Hinweis auf die Zukunft entnehmen, wenn man ihn versteht. Dryaden (Baum- oder Waldnymphen), werden meist zusammen mit einem Baum geboren, über den sie wachen. Da eine Dryade mit der Lebensenergie ihres Baumes verbunden ist, geht auch sie zugrunde, sobald ihr Baum stirbt. Folglich wurde derjenige, der den Baum einer Dryade fällte, von den Göttern hart bestraft.
Oreaden (Berg- oder Höhlennymphen) schützen Reisende, die ihre Gebiet durchqueren vor herabfallendem und losem Gestein, indem sie unermüdlich losgelöste Felsbrocken befestigen und lockeres Geröll von den Wegen entfernen. Nereiden (Mittelmeernymphen) leben auf dem Meeresgrund und bereisen das Meer, indem sie auf den Geschöpfen des Meeres reiten. Oft kommen sie an die Oberfläche, um Seeleuten in Gefahrensituationen beizustehen. Auch die Okeaniden (Ozeannymphen) sind den Menschen in der Regel wohlgesonnen. Sollte sich jedoch ein attraktiver, junger Mann in ihre Gefilde wagen, so kann es geschehen, daß dieser von einer Ozeannymphe unter Wasser gezogen wird, wo er ihr als Liebespartner dient. Auf diese Weise bewahrt die Okeanide ihre unvergleichliche, jugendliche Schönheit.