Niederlande im Mittelalter

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentren des niederländischen Sprachgebiets lagen im Mittelalter in der Grafschaft Flandern, im Herzogtum Brabant und unter der Regierung von Graf Floris V. auch in der Grafschaft Holland.

Flandern (West-, Ost-, Zeeuws- und Französisch-Flandern) war aus einigen karolingischen Territorien entstanden und gehörte im Mittelalter zur französischen Krone. In diesem Gebiet lagen reiche Städte wie Gent und Brügge, die viel Macht hatten und unter deren Bewohnern ein reges kulturelles Leben herrschte. In dieser Grafschaft wurde das Niederländische sehr stark durch das Französische beeinflusst, Latein wurde als Amtssprache verdrängt.

Das Herzogtum Brabant wurde im Laufe des Mittelalters auch immer mächtiger: zum ursprünglichen Kern – der Grafschaft Leuven – gehörten bald auch Antwerpen, Nordbrabant und Limburg.

Die Grafschaft Holland (mit dem Stift Utrecht und den westfriesischen Gebieten) war sehr stark an Frankreich orientiert. Die heutigen nördlichen niederländischen Provinzen waren wegen ihrer stark agrarischen Infrastruktur im europäischen Machtspiel kaum von Bedeutung.

Aber auch die Macht der Städte und ihrer Bürger nahm stark zu. 1302 fand die so genannte “Guldensporenslag” bei Kortrijk statt. Zum ersten Mal wurde hier ein Ritterheer durch Bürger (jene von Brügge) geschlagen, was natürlich das Selbstvertrauen der Bürger enorm stärkte.

Mit zunehmender Macht der burgundischen Herzöge, die von der Schwäche des französischen Kaisers und des deutschen Kaisers profitierten, vereinigten sie immer größere Teile des niederländischsprachigen Gebiets unter ihrer Herrschaft. Unter Phil ipp dem Guten und Karl dem Kühnen (1396-1477) war Burgund die politische und kulturelle Macht in Westeuropa. Nach dem Tod Karls heiratete seine erbberechtigte Tochter Maria Maximilian von Österreich und das Gebiet kam zum Habsburgerreich.

Matthias Hüning – http://s2.ned.univie.ac.at/Publicaties/taalgeschiedenis/dt/gesch2.htm

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