Malteser im Mittelalter

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Der Souveräne Malteserorden, mit vollem Titel Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta ist ein staatsähnliches, souveränes Völkerrechtssubjekt ohne Staatsgebiet. Als exterritorial gelten jedoch die Gebäude in der Via Condotti 68 und in der Piazza dei Cavalieri di Malta 4 mit den dazugehörigen Gärten, in denen der Malteserorden in Rom seinen Sitz hat.

Der Johanniterorden ging aus einem Pilgerspital hervor, das von Kaufleuten aus Amalfi lange vor dem ersten Kreuzzug gestiftet worden war, und das Johannes dem Täufer geweiht war, woraus der Name Johanniter entstand.

Die Johanniter unterhielten ein relativ großes Spital in Jerusalem, das um die 2000 Pilger aufnehmen konnte. Als Erkennungszeichen trugen sie einen schwarzen Mantel mit einem weißen Kreuz darauf, das in acht Spitzen endete. Inzwischen ist das Kreuz als “Malteserkreuz” bekannt, da sich die Johanniter später auf Malta niederließen. Nachdem sich der Orden militarisiert hatte, wurde es Mitte des 13. Jahrhunderts üblich, dass die Johanniter in Kriegszeiten einen roten Mantel mit weißem Kreuz trugen.

Der Orden wurde 1070 gegründet und 1113 vom Papst bestätigt. Nach der Räumung Palästinas 1291 wurde er nach Zypern, später nach Rhodos und dann noch einmal nach Malta verlegt. (Daher rührt der Name “Malteserorden”). Aber durch Napoleon wurde der Orden auch noch von dort am 11. Juni 1798 erneut vertrieben. Um ein Blutbad zu vermeiden (die Johanniter durften nach ihren eigenen Regeln gegen andere Christen das “Schwert nicht erheben”), übergab der amtierende Großmeister Ferdinand von Hompesch die Insel Malta an Napoleon Bonaparte ohne jede Gegenwehr, der Korse blieb jedoch nur sechs Tage auf der Insel. Die französische Truppe plünderte dafür die Kirchen und Klöster. Die Johanniter verließen mit ihrem Hab und Gut diese Insel und emigrierten größtenteils nach Russland. Zar Paul I. hatte ihnen dort große Ländereien überlassen.

Seit dem 16. Jahrhundert gibt es auch einen evangelischen Zweig, der sich Johanniterorden nennt. Dieser Johanniterorden ist eine selbständige Organisation. Heute ist der Malteserorden jedoch wieder betont katholisch.

Malteser im Mittelalter
Malteser im Mittelalter
Nach oben scrollen