Schule im Mittelalter

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Selbst die oberen Schichten der mittelalterlichen Gesellschaft waren völlig ungebildet. Die Ritter konnten gewöhnlich weder lesen noch schreiben und nicht einmal eine Unterschrift leisten. Es gab sogar Könige und Kaiser, die nicht lesen konnten. Deshalb wurde z.B. Kaiser Heinrich IV. besonders gepriesen, weil er die an ihm gerichteten Briefe selbst lesen konnte. Bauern und Handwerker waren durchweg des Schreibens und Lesens unkundig. Und niemand kümmerte sich um ihre Ausbildung. Für die herrschenden Schichten der Gesellschaft war es bedeutend vorteilhafter, wenn das Volk ungebildet blieb.

Die Kirche aber brauchte gebildete, die imstande waren, in der Kirchen vorzulesen und zu singen und dem Volk die Notwendigkeit des Gehorsams gegen die Herren und die Obrigkeit zu predigen.

Ebenso brauchten die Kaiser und Könige Leute, die schreiben und lesen konnten, damit ihre Angelegenheiten erledigt, die Urkunden in den Kanzleien ausgefertigt und über die Einkünfte Bücher geführt wurden. Auch die königlichen Erlässe mussten geschrieben werden und die diplomatischen Korrespondenzen geführt werden. Die Städte brauchten ebenfalls gebildete Menschen.

Deshalb entstanden im mittelalterlichen Europa Schulen. Viele Jahrhunderte hindurch lag das Schulwesen gänzlich in den Händen der Geistlichkeit. Der gesamte Unterricht in den Schulen erfolgte in lateinischer Sprache. Sie war lange Zeit die einzige Sprache  der Kirche und der Literatur. Da sie aber dem Volk unverständlich war, blieb die Schule, schon durch ihre Sprache, von der Masse des Volkes isoliert. Die Fertigkeit des Lesens und des Schreibens und die Bildung überhaupt waren Privilegien einer sehr kleinen Schicht.

Für die Schüler war es schwer, in lateinischer Sprache zu lernen. Die Lehrbücher waren schwer und wenig verständlich. Alles baute sich auf „Pauken“, mechanisches Einlernen, aus. Sehr vieles musste wörtliche auswendig gelernt werden. Man versuchte gar nicht erst, den Kunden das Lernen zur Freude zu machen, sondern zwang sie, hauptsächlich mit Prügeln. Der Lehrer hatte auf Bildern des Mittelalters gewöhnlich eine Rute in der Hand.

Die Schule im Mittelalter
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