Das Stadtbild

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Das Herz der Stadt war der Marktplatz, wo es von Buden und Verkaufsständen wimmelte. Mächtig und breit stand dort das stolze Rathaus. In seinen feuerfesten Kellergewölben ruhten wohl verwahrt die kaiserlichen Freiheitsbriefe der Stadt und in der Trinkstube des Ratskellers stärkten sich die Stadträte nach langer Beratung an einem guten Schoppen. Im Erdgeschoss wurden die Waren der fremden Kaufleute geprobt. Da gab es Ballen und Fässer in Menge. Händler und Amtsschreiber drängten sich durcheinander. Im ersten Stock aber war der große Sitzungssaal, wo ein gestrenger Rat trage, wo auch manch frohes Fest gefeiert und der Kaiser bewirtet wurde, wenn er seine Stadt besuchte.

Noch mächtiger als das Rathaus war das Münster oder der Dom. Wie ein Riese erhob sich dieser gewaltige Bau über die Bürgerhäuser. Hundert und mehr Jahre bauten die Bewohner mancher Stadt ihrem Dom, ohne damit je ganz fertig  werden zu können. Wir müssen immer und immer wieder staunen vor solcher Glaubensstärke und solcher Ausdauer.

An der Stadtmauer hatten die wegen ihrer Predigtkunst beliebten Bettelmönche der Franziskaner und Dominikaner ihrer Klöster und einfachen Kirchen. Ein großer Teil der Stadtarmen fand dort stets eine hilfreiche Hand. Fromme Wohltäter errichteten reich Stiftungen, damit die Kranken in Spitälern gepflegte werden konnten.

Die Bürgerhäuser selbst waren aus Holz oder Fachwerk, sehr schmal und hoch, weil es an Raum innerhalb der Stadtmauer fehlte. Oft baute man die oberen Stockwerke in den Gassenraum hinein, so dass die engen Gassen ganz dunkel wurden, Fürchterlich war es, wenn ein Brand ausbrach. Regelmäßig sanken dann ganze Stadtteile in Asche. Sehr schlimm stand es auch mit der Gesundheit in den mittelalterlichen Städten. Der Unrat wurde auf die ungepflasterten Gassen geworfen, die Brunnen wurden nicht reinlich gehalten. So entstanden gar oft verheerende  Seuchen, denen gegenüber man völlig machtlos war. In ihrer Todesangst liefen die Leute dann in Scharen in die Kirchen oder sie veranstalteten Geisler – und Büßerfahrten durch das Land und trugen so erst recht zur Verbreitung der Seuchen bei, Schrecklich wütete im 14. Jahrhundert der „schwarze Tod“, eine Beulenpest, die von Italien her ganz Europa durchzog und auch in Deutschland , vor allem in den ungesunden Städten, zahllose Opfer forderte.

Das Stadtbild im Mittelalter
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