Das Machtgefüge innerhalb der Städte bzw. die Sozialstruktur der mittelalterlichen Stadt

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Nach einem langen und hartnäckigen Kampf, der sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte, erlangte die Mehrzahl der Städte ihre Unabhängigkeit. Alle Stadtbewohner galten als frei, Selbst die leibeigenen Bauern wurden frei, wenn sie ein Jahr und einen Tag in der Stadt gelebt hatte. Die Städte erhielten eine eigene Verwaltung. Sie wählten sich ihr Stadtoberhaupt, das in England Mayor, in Frankreich Maire und in Deutschland Bürgermeister hieß, sowie ihren Stadtrat. Auch urteilten gewählte Richter über die Städter.

Der Stadtrat hatte seinen Sitz in einem besonderen Gebäude, das meistens am Marktplatz stand, Er ließ eigene Münzen prägen und stellte Truppen auf. Außerdem überwachte er die Arbeit der Zünfte und die Einhaltung der Handelsgesetze.

An der Verwaltung der Stadt nahm nicht die gesamte Bevölkerung teil. Die reichen Kaufleute und die Grund- und Hausbesitzer hatten gewöhnlich die Macht in der Hand. Dieser reiche Teil der Städter wurde Patriziat genannt. Die Patrizier lebten von den Einkünften des Handels, ihrer Ländereue und Häuser und trieben kein Handwerk. Die Handwerker waren zum Stadtrat nicht zugelassen. Das Patriziat benutze seine Macht, um den Zunfthandwerkern schwere Steuern aufzuerlegen und die der Reichen zu senken. Deshalb führten die Zünfte einen erbitterten Kampf gegen die Patrizier. In einigen Städten gelang es den Zünften nach langen Kämpfen die Teilnahme am Stadtrat durchzusetzen.

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