Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Frühzeitig gewähren sich einzelne Städte gegenseitig besondere Handelsvorteile (Meistbegünstigungsverträge, der erste 1171 zwischen Köln und Dinant in Lothringen) oder verbinden sich zur Sicherung ihrer Verkehrsstraßen (1241 Lübeck und Hamburg). Allmählich bilden sich auf Grund gemeinsamer Handelsinteressen verschiedene Gruppen von deutschen Städten.
Als infolge der schwachen Zentralgewalt die öffentliche Sicherheit im Reich immer mehr schwindet, schlissen sie Städte politischen Vereinigungen, um die Lage für Ordnung und Frieden selbst in die Hand zu nehmen. So entsteht 1254 der große Rheinische Städtebund, der von Köln bis Basel und Regensburg reicht, 1376 der Schwäbische und darauf wieder ein Rheinischer Städtebund. Aber sie zerfallen regelmäßig nach kurzer Blüte und erliegen der fester gefügten Fürstenmacht, Nur der große Bund der norddeutschen Städte, die Hanse, hat längeren Bestand.
So bricht der Rheinische Städtebund von 1254 schon nach drei Jahren auseinander infolge des wirtschaftlichen Gegensatzes zwischen den niederrheinischen oder oberdeutschen Städten: jene neigen nach England, diese bevorzugen die Verbindung mit Italien. Der Schwäbisch-rheinische Bund, niedergeworfen durch Eberhard von Württemberg bei Döffingen und den Pfalzgrafen Ruprecht bei Alzen (1388), kommt wenigstens durch seine Organisation zu dauernder geschichtlicher Bedeutung. Die Verbündeten gliedern such in vie „Quartiere“, innerhalb deren die leitende Stadt im Falle der Friedensstörung das Aufgebot ergehen lässt. Bei allgemeinen Fehden sind die Quartiere zu gegenseitiger Hilfestellung verpflichtet.
Die Bedeutung der deutschen Städte des Mittelalter in ihrer Gesamtheit lag nicht auf politischem Gebiet auf dem sich vielmehr das selbstsüchtige Interesse und er enge kleinstaatliche Geist noch stärker zeigten als in den Territorien, sondern in ihren kulturellen Leistungen. In dem engen Rahmen der städtischen Gemeinwesen entwickelten sich die Grundzüge des modernen Staates und das persönlich Selbstgefühl, das auf der eigenen Leistung begründet ist. Und jede Bevormundung immer stärker ablehnt, gleichzeitig aber ein soziales Gemeinschaftsbewusstsein das von einer breiten Schicht und wirtschaftlich Gleichgestellter getragen wird.