Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Da die Ausbildung des Steinmetzen im Mittelalter auf der Ausbildung als Maurer aufbaute oder diese mit umfasste und für den Steinbildhauer keine besondere Ausbildung, sondern nur höhere Begabung und Erfahrung erfordert war, sind die Bezeichnungen in den Quellen unterschiedlich und nicht eindeutig unterschieden. Seit 1275 steinmecz und im 15. Jh. Bildhauer. Erst im 15. Jh. wurde die angemessene Ausbildung des Steinmetzen durch eine 5-6jährige Lehrzeit (Diener) festgelegt. Nach Abschluss, üblicherweise ohne Prüfung, trat er der Bruderschaft bei und begann die einjährige Wanderschaft. Danach konnte er für zwei Jahre als Kunstdiener oder Meisterknecht zu einem Werkmeister gehen, um Entwurfs- oder Konstruktionskenntnisse, aber auch bildhauerische Fähigkeiten zu erwerben. Die Ausbildungszeit betrug etwa 10 Jahre. Lehrlinge und Gesellen lebten im Haushalt des Meisters. Die Steinmetzen waren in der Hütte (fabrica) der einzelnen Großbaustellen unter Leitung des Werkmeisters oder Parliers zusammengefasst oder in städtischen Steinmetzbruderschaften organisiert.
Steinmetzen (auch Steinhauer) waren besonders gefragt, als sich im Hochmittelalter die Hinwendung vom Holzbau zum teuren, aber dauerhafteren Steinbau bei sakralen Gebäuden, Pfalzen, Burgen, Stadthäusern, Befestigungen vollzog. Ihre Arbeit ging sehr oft in die Kunst der Architektur und der Steinbildhauerei über. Einen technischen wie künstlerischen Höhepunkt erreichte das Steinmetzhandwerk in der Gotik.
Die für kirchliche Großbauten verpflichteten Baumeister und die angeworbenen Bauleute, darunter die Bruderschaft der Steinmetzen, waren in der Bauhütte vereinigt. Neben den Hüttensteinmetzen bestanden auch städtische Steinmetzen, die in der Zunft ihre Organisation hatten und deren Existenzgrundlage zumeist die weltlichen Bauten waren. Zweck aller Bauhütten und der Zunft war die Ausbildung und Beschäftigung tüchtiger Steinmetzen, dann aber auch die Pflege