Drehleier

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Drehleier (Radleier, Ende des Mittelalter auch Bauern-, Bettlerleier; mhd. lire; mlat. organistrum, vom 13. Jh. an symphonia. In Italien als lira tedesca bekannt.) Die in Deutschland seit dem 12. Jh. gebräuchliche Drehleier ging möglicherweise auf eine arabische Erfindung zurück, die über Spanien und Frankreich nach Deutschland gekommen ist; sie war ursprünglich mannshoch und wurde von einem Leiermann und einem Spieler bedient; im 13. Jh. verkleinerte man das Instrument so weit, dass es von einem Spieler allein beherrscht werden konnte: eine Hand (auf mittelalterliche Darstellungen meist die Rechte) drehte die Kurbel, die andere spielte auf der Tastatur. Melodie- und Bordunsaiten wurden über ein knapp oberhalb des Steges engebautes und über eine Kurbel angetriebenes, geharztes Holzrad angerieben, und so zum Schwingen gebracht. Mittels Tastenmechanik wurden die Saiten tonhöhenbestimmend abgegriffen. Die bei anderen Streichinstrumenten übliche, technisch schwierigere Bogenführung und Grifftechnik entfielen. Die Funktionsweise des Instruments ermöglichte neben der Melodieformung auch Rhytmisierung (über die Kurbeldrehung) und Begleitung (auf Bordunsaiten). Das einst beherrschende Instrument sank vom 14. Jh. an zur “Bauren- und umblaufenden Weiber-Leyer” ab, wurde zum Instrument der blinden Spielleute und Bettler.

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,43 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen