Raumdecke

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Raumdecke (mhd. decke, ahd. decchi; lat. tectum). Der dachseitige Raumabschluss in karolingischen, früh- und hochromanischen Basiliken und Saalbauten bestand aus Holz. Der Konstruktion nach wurden drei Möglichkeiten umgesetzt: 1.) Der offene Dachstuhl, bei dem die Dachkonstruktion und die Unterseite der Dachfläche sichtbar sind. (In Rauchhäusern gab es keine Decken, die den Abzug des Herdrauches hätten hindern können.) 2.) Die flache, unterseitige Verbretterung der Dachbalken bzw, das Einlassen der Bretter zwischen den Balken oder das Aufnageln der Bretter auf die Oberseite der Balken (Balkendecke). 3.) Die Holztonne, entstehend durch Unterbretterung der bogenförmig ausgebildeten Dachbinder. Sichtbare Dachbalken und Ständer können dabei zur Raumgliederung beitragen. Die Raumdecke wurde von der Hochromanik (s. romanische Architektur) an durch das Gewölbe abgelöst. Die ursprünglichen Holzdecken sind fast sämtlich Bränden zum Opfer gefallen.

Decken in Wohnräumen bestanden aus einem Bretterbeschlag der Balkenuntersicht bzw. aus einer in Nuten eingelassenen Verbretterung der Flächen zwischen den Balken (“Spunddecke”). Bei einer anderen Deckenkonstruktion wurden zwischen die Deckenbalken dicht an dicht Stecken eingefügt, die mit Roggenstroh umwunden waren (Wellerhölzer). Die Untersicht wurde mit Lehm verstrichen. Bretterdecken konnten auch mit aufgenageltem und verputzten Flechtwerk verkleidet sein. Bei Sicht-Bretterdecken wurden die Fugen mit profilierten Leisten gedeckelt. In der Spätgotik wurden Leisten nach Art eines Rippennetzwerks aufgenagelt, ohne auf die Fugen Rücksicht zu nehmen. Deckenbalken und Zwischenfelder waren oft farbig gefasst.

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