Siechenhäuser

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Siechenhäuser (mhd. siechhuse; Gutleutehäuser [v. mhd. guote liute = sieche Leute]). Wenngleich die mittelalterliche Vorstellungen von Krankheitsursachen und Übertragungsmodi rein spekulativ waren, erkannte man doch spätestens im Hochmittelalter die Wirksamkeit einer Isolierung von Lepra- und Pestkranken. Städtische Leprosenhäuser (s. Leprosorien) gehörten bis zum 16. Jh., als die Krankheit erlosch, zum kommunalen Baubestand, wogegen Pesthäuser, die man in Deutschland meist als St. Sebastians-Hospitäler bezeichnete, seltener vorkamen. Da sich der Leprakranken besonders der St. Lazarus-Orden in den St. Lazarus-Hospitälern annahm, bürgerte sich für Siechenhäuser auch der Namen “Lazarett” ein. (Die Bezeichnung soll von der venezian. Quarantäne-Insel lazzaretto vecchio hergeleitet sein, auf welcher lazzari = Aussätzige zerniert waren.) Leprosorien und Pesthäuser wurden außerhalb der Stadtmauern auf hermetisch abgeschlossenen Arealen angelegt, Pesthäuser womöglich noch mit einem Wassergraben umgeben (Augsburg, Nürnberg, Hamburg) oder auf einer Insel eingerichtet (Regensburg). Stets fand sich beim Siechenhaus eine Kapelle mit eigenem Friedhof.

(s. Quarantäne)

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,43 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen