Siebmacher

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Siebmacher (Sieber, Sieberer, Simmer; zu mhd. sib, sip) finden schon um 1300 Erwähnung. Sie flochten aus den langen, drahtigen Haaren des Pferdeschweifs, aus dünneren oder gröberen Weidenruten, später auch aus Draht Siebböden für verschiedene Verwendungsarten, etwa zum Durchsieben von Mehl, Gries, Farben, Schießpulver, Gewürzen, Pharmazeutika, Sand, Kalk oder Gips. Für Papiermacher fertigten sie die Formen, auf deren Siebboden die Schöpfer die Papiermasse abtropfen ließen. Die Reiterer (zu mhd. ritern = sieben, reinigen, auslesen) machten unterschiedliche Geflechte zum Durchwerfen von Sand, Kies, Erde usf.

Wegen seiner reinigenden und scheidenden Eigenschaften galt das Sieb als heiliges, wunderkräftiges Gerät und wurde von Zauberern und Hellsehern benutzt.

Zum Trennen von festen und flüssigen Stoffen benutzte man durchlöcherte Tontöpfe oder Seiher aus Leinentuch (mhd. sihe, sige, sihe-tuoch).

Nach oben scrollen