Abbreviatur

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Abbreviatur (v. lat. abbreviare = abkürzen). Die zeit-, raum- und kostensparenden Abkürzungen (Abbreviaturen) nehmen im 13. und 14. Jh. infolge der Vermehrung des Schriftwesens – besonders in scholastischen, juristischen und medizinischen Fakultäten – stark zu. Sie gehen auf das antike Schriftwesen zurück, fanden bis gegen Ende des Mittelalter von der kirchl. Schreibpraxis her Eingang auch in nicht-klerikale Schriften (Gebrauchs-, Notariats-, Universitätsschriften), wurden weiterentwickelt und standardisiert und eine Zeitlang auch noch im Buchdruck verwendet. Man unterschied zwischen

1.) der Suspension (der Kürzung eines Wortes auf die ersten Buchstaben. Beispiel: “Henricus dei gra(tia) Rom(anorum) rex (et) semp(er) aug(ustus), univ(er)sis imp(er)ii fidelibus hanc litt(er)am inspecturis imp(er)petuu(m). …” [aus dem Codex antiquissimus des Klosters Waldsassen; 14. Jh.]) und

2.) der Kontraktion (der Kürzung eines Wortes auf die Hauptkonsonanten. Geläufige Kürzel waren IHS (v. grch. ΙΗΣΟΥΣ), XPS (v. grch. ΧΡΙΣΟΣ), dns (für dominus), sps (für spiritus), scs (für sanctus), pp (für papa), epm (für episcopum), nrm (für nostrum), dni (für domini), rlois (für relationis), lrar (für litterarum), quord (für quorundam), pntib (für presentibus), das unten quer durchgestrichene p (für per), das an der Unterlänge umschlungene p (für pro), das unterstrichene Doppel-q (für quoque) usf.)

Zur Auflösung der Abbreviaturen gab es im Spätmittelalter fachspezifische Lexika wie z.B. den “Modus legendi abbreviaturas in utroque jure” (1476). Zu heutigem Gebrauch stehen das “Lexicon abbreviaturarum” des Adriano Capelli und “Paläographie” von Bischoff zur Verfügung.

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