Adalbert von Prag

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Adalbert von Prag (eigtl. Vojtéch; um 956 – 997; hl.) Er stammte aus einem ostböhmischen Adelsgeschlecht, wurde zum Priesterberuf bestimmt und wurde durch die Vermittlung seines Freundes, Herzog Boleslaw II., von Kaiser Otto II. zum Erzbischof von Prag bestellt (983). 989 verzichtete er wegen des großen Widerstands in der Bevölkerung auf sein Bistum und zog sich in ein Kloster zurück. 992 musste er sein Bischofsamt wiederaufnehmen, widmete sich aber bald mit ganzem Einsatz der Missionsarbeit; zunächst in Ungarn (Bekehrung des Großfürsten Geza und dessen Sohnes, dem späteren König Stephan I.), später bei den Pruzzen (im Auftrag des Polenherzogs Boleslaw I. Chrobry [der Tapfere]). Die letzte Missionsreise kostete ihn 997 das Leben: er wurde in Preußen am Frischen Haff erschlagen. Der Leichnam des Märtyrers wurde nach dem Willen von Kaiser Otto III. nach Gnesen überführt, das anno 1000 zum Zentrum einer neuen Kirchenprovinz erhoben wurde. Als erster Erzbischof Gnesens wurde Anfang 1000 Gaudentius, ein Bruder Adalberts, eingesetzt. Als Suffragane des Erzbistums wurden Bistümer in Breslau, Krakau, Kolberg und Posen eingerichtet.

Adalbert, 999 kanonisiert, wurde bald zum poln. Nationalheiligen. Auf der Bronzetür des Doms zu Gnesen findet sich eine ausführliche Darstellung seiner vita (1175), die von Bruno von Querfurt schriftlich niedergelegt wurde.

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