Alexanderlied

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Alexanderlied. Unter der Selbstnennung Lamprecht der Pfaffe (“der phaffe Lamprecht”) erschien um 1150 ein Alexanderroman in moselfränk. Sprache. Er hat sich in der sog. Vorauer Sammelhandschrift als “Vorauer Alexander” (1533 Verse) erhalten und gilt als Ausgangspunkt der deutschsprachigen Fassungen mittelalterliche Alexanderdichtung. Lamprecht, ein gelehrter mosel-fränk. Kleriker, machte aus dem Stoff ein christl. Lehrstück, indem er die Vergänglichkeit irdischer Größe an Aufstieg und Ende Alexanders demonstrierte. Das Alexanderlied ist für die dt. Literatur bedeutsam, weil es – nach frz. Vorbild geschrieben – der frz. Literatur stilbildenden Einfluss eröffnete, und weil es – wiederum durch frz. Anregung – weltlichen Stoff gleichberechtigt neben geistlichen stellte. Lamprechts Alexanderlied wurde um 1170 von einem anderen Kleriker umgeformt (“Straßburger Alexander”, über 7.000 Verse). Rudolf von Ems schrieb um 1245 sein umfangreiches Lehrgedicht “Alexander”. Aus dem 13. Jh. stammt eine weitere Fassung, der sog. Basler Alexander. Um 1440 entstand “Das Buch des großen Alexander” des Johann Hartlieb.

Der Vorauer Alexander erzählt das Leben des Helden von seiner Abkunft her, berichtet über ritterl. und künstlerisch-wissenschaftl. Ausbildung, über den Feldzug gegen König Darius und endet mit der Begegnung Alexanders mit dem Perserkönig. Die jüngeren Bearbeitungen führen den Bericht fort: nach dem Triumph über Darius zieht A. bis ans Ende der Welt, wobei er schrecklichen Tieren und Fabelwesen begegnet. Erst an der Pforte des Paradises endet seine verwegene Fahrt. Durch einen wundersamen Edelstein wird er von seiner Hybris geheilt und findet zur rechten maze. Heimgekehrt regiert er sein Reich 12 Jahre lang friedlich und in Ehren, bis er einem Gifttrunk zum Opfer fällt. Im Basler A. führt der Welteroberungszug A.’s noch über die Meere und durch die Lüfte, um den Vorwurf der Hybris noch deutlicher zu machen.

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