Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Algorithmus. Chwarismi hatte die Lehre vom Rechnen mit den ind. Zahlen und dem Stellenwertsystem in der zweiten Hälfte des 8. Jh. in einem Werk beschrieben, das später unter dem Titel “Algoritmi de numeris Indorum” (“al-Chwarismi über die Zahlen der Inder”) in lat. Sprache nach Europa kam. Aus den Eingangsworten des lat. Textes “Algoritmi dixit” (“al-Chwarismi sagt”) entstand das Wort Algoritmus. Die Null als Platzhalter einer “leeren” Zahlenstelle wird durch einen die Leere (arab. sifr) symbolisierenden Kreis dargestellt; im Laufe der Zeit ging die Bezeichnung Ziffer auf die arab, Zahlzeichen insgesamt über.
Handschriften des 12. Jh. (u.a. aus den Klöstern Salem und Tegernsee) beweisen, dass zumindest in Süddeutschland bereits um diese Zeit der “Algorismus”, d.h. das Rechnen nach al-Chwarismi, anhand lat. Übersetzungen aus dem Arabischen gelehrt wurde (“De numero Indorum”, “Liber algorizmi” u.a.). Seit 1395 wurde an den Universitäten der Algorismus als selbständiges Lehrfach neben dem Quadrivium gelehrt.
(s. Leonardo Pisano)