Altweibersommer

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Altweibersommer („der alten Weiber Sommer“ ist eine Wortschöpfung des frühen 19. Jh.; auch Mädchen-, Frauen-, Witwensommer u.a.m.) So ist eine spätsommerliche Schönwetterperiode in Mitteleuropa benannt, wohl nach den zu dieser Zeit durch die Luft schwebenden Fäden einer Zwergspinnenart , die an graue Haare alter Frauen gemahnen. (Nach christl. Deutung werden die Fäden Mariengarn genannt, lat. fila divae virginis.) Andere volkstümliche Namen beziehen sich auf Heiligengedenktage der betr. Jahreszeit (St. Michaels-, Allerheiligen-, St. Martins-Sommer). In den kalten Nächten des Spätsommers bildet sich in den Morgenstunden Tau, der sich an den Spinnfäden niederschlägt, sie Perlschnüren ähnlich und umso deutlicher sichtbar macht.

Die beständige Hochdrucklage dauert von Mitte September bis Anfang Oktober und besteht ausweislich alter Bauernregeln seit dem Mittelalter Der mittelalterliche Aberglauben sah die Ursache der Fäden im Spuk mythischer Wesen, so in dem von Nornen, Elfen, der Frau Holle, von Zwergen oder Wasserweibern. Die Fäden sollten dem, an dessen Kleidern sie hängen blieben, Glück bringen und wurden als Vorboten eines sonnigen, trockenen Herbstes gedeutet.

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Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
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Volkert, Wilhelm (Autor)
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