Ambrosius von Mailand

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Ambrosius von Mailand (339 – 397). Sohn des röm. Statthalters in Trier, wurde für eine politische Laufbahn ausgebildet und um 372 mit der Präfektur der norditalienischen Provinz Emilia-Liguria mit Residenz in Mailand betraut. Er erwarb sich die Zuneigung des Volkes durch gerechte und menschliche Amtsausübung. 374 wurde er – auf Drängen der Mailänder, trotz seines Widerspruchs und nach kurzfristig vollzogener Taufe und Priesterweihe – zum Bischof von Mailand geweiht. Erst von da an stürzte er sich auf das Studium der Heiligen Schriften und der Theologie, erlangte bald große Wirkung als Prediger und tat sich als Gegner des ® Arianismus´ hervor. Er stand in engem Verhältnis zu Kaiser Theodosius, den er zur Anerkennung des Christentums als alleinige Staatsreligion bewegen konnte (381). In seinem umfangreichen literarischen Werk befasste er sich u.a. mit christl. Sittenlehre, den Sakramenten, dem Heiligen Geist, mit der Jungfräulichkeit Mariens, mit Liturgie und liturgischen Gesängen und mit dem Schöpfungswerk. Ambrosius starb am Vorabend des Osterfestes 397 und wurde in der später nach ihm benannten Kathedrale von Mailand beigesetzt. Er wurde heilig gesprochen und wegen seines theologischen Werkes seit 1298 als erster der vier Kirchenväter verehrt. Im Volk galt er wegen eines legendären Ereignisses in seiner frühen Kindheit als Patron der Imker, Honigkuchenbäcker und Kerzenzieher. (Bienen hatten dem schlafenden Kind Honig in den offenstehenden Mund geträufelt und ihm so zu seiner späteren Gabe einer “honigsüßen Rede” verholfen.)

Werkauswahl: “De fide” (dogmatische Schrift gegen die Arianer);

“De officiis ministrorum” (moralisch-asketische Lehrsätze für den Klerus);

“De institutione virginis” (Lob der freiwilligen Jungfräulichkeit);

“De sacramentis” (über Taufe, Firmung und Eucharistie);

“Hymni” (14 unter seinem Namen tradierte geistliche Lobgesänge);

“Commentarii” (Kommentare zum Evangelium des Paulus);

“Hexaëmeron” (über das Sechstagewerk der Schöpfung. Die wohl erste Klassifizierung der Tierwelt nach deren Lebensräumen Wasser, Luft und Erde. Ambrosius beschreibt das Gesetz der Doppelanlage von Organen [Kiemen, Lungen, Augen usf.] und deren Parallelität mit den entsprechenden menschlichen Organen, er vergleicht die Schwimmbewegungen der Fische mit den Bewegungen beim Vogelflug und schließt daraus auf die Verwandtschaft beider Tiergattungen, er erklärt die körperlichen Eigenschaften der Tiere aus deren Anpassung an die Umwelt und er zieht für die Systematisierung der Tiergattungen Kriterien wie Körperform, Fortbewegungsart, Ernährungs- und Verhaltensweisen heran. Erweist er sich bei all dem Genannten als beinahe moderner Wissenschaftler, so bleibt er bei der charakterlichen Beurteilung der Tiere antiken Vorbildern verhaftet; so spricht er z.B. vom faulen Esel, vom stolzen Löwen, vom heimtückischen Fuchs, von der fleißigen Ameise oder vom treuen Hund. Die künstliche, aus menschlichem Zuchtnteresse erfolgte Vermischung von Arten – etwa von Pferd und Esel – hält er für sündhafte Schändung der Natur.)

(s. Ambrosianischer Gesang, Kirchenschriftsteller, Vitae patrum)

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